🇩🇪 Drinnen: Mein Nähzimmer

1. Etappe: Renovieren

Heute möchte ich euch mein Nähzimmer zeigen.

Seit 2019 ist das Gästezimmer auch mein Nähzimmer. Davor habe ich im Wohnzimmer gehaust, was ein Problem wa : immer war Unordnung auf dem grossen Esstisch. Und als man das Zimmer betrat, war es das Erste, was man sah. Und somit auch der erste Eindruck für Gäste oder Freunde, die einfach reinschneien (worauf ich mich auch immer freue, wenn bei uns unerwarteter Besuch ist .Ist doch gut so).

Zuerst habe ich mit meinem Mann das Gäste Zimmer frisch gemacht : alte Tapete weg, alter Fussboden weg. Dann hat mein lieber Mann weiter allein gewerkelt : Boden gelegt, neue Steckdosen (dafür auch Kabel gezogen und Löcher gebohrt).

2. Etappe: der Tisch

Mein Mann liebt mit Holz zu arbeiten und hat für mich diesen grossen Tisch entworfen und gemacht. Er ist genial. Ich kann sogar mit meinem Julchen arbeiten, Platz gibt es genug für uns zwei. Die Tischbeine haben diese Form, damit der Saugroboter durchfahren kann. Dieser Tisch ist nicht nur gross, sondern auch richtig massiv: Keine meiner Maschine kann ihn zum Wackeln oder Vibrieren bringen. Ich finde ihn schön.

Ich habe dann gleich meine Schneiderpuppe geholt, das Nähkästchen meiner Uroma ebenfalls.

Die Couch (Gästebett) eignet sich prima, um zu sticken oder NähbĂĽcher zu lesen. Darauf sitzen gern Mann und Tochter: Er spielt Gitarre und unsere Tochter bastelt während ich nähe. Naja,wir habenuns ein neues Sofa holen mĂĽssen, nach 19 Jahren war eben die Matratze am Ende…

3. Etappe: Der Schrank oder das unendliche Projekt

Vom Bastelfieber befallen schlug mir mein Mann vor, einen Schrank zu machen. So einen richtig grossen, mit Schubladen, damit ich all den Kram, den ich in verschiedenen Zimmern des Hauses horte, endlich an einem Punkt habe. Klingt gut, ich willige ein. Ohne mir dabei Gedanken zu machen, was so ein Projekt mit so vielen Schubladen an Arbeitszeit bedeutet.

Das Projekt kommt nur sehr langsam voran. Es ist auch normal, denn es gibt so vieles im Alltag zu erledigen, auch Reparaturen am Wochenende, die eben vorrangig sind. Aber ich werde geduldig sein.

Bis dahin staple ich ein Teil der Stoffe hier, nämlich, das was für Upcycling gedacht ist.

In Orangenkisten eben. Denen werde ich schöne Überzuge nähen, damit das alles etwas hübscher aussieht, bis dass der Schrank fertig sein wird.

4. Etappe : starkes Licht fĂĽr schwache Augen

Mutter Natur hat mir zwar gute Zähne geschenkt, dafür aber schlechte Augen: ich bin kuzsichtig, habe aber auch noch eine starke Astigmatie dazu. Und wie viele Menschen in meinem Fall, habe ich fast immer den Eindruck, es gäbe nicht genug Licht. Mein Mann hat mir diese Lampe gezaubert.

Doch statt einen geraden Balken zur Basis zu nehmen, hat er sich fĂĽr einen abgestorbenen Hibiscus aus unserem Garten entschieden. Die Form des Stammes und der Ă„ste gefiel ihm. NatĂĽrlich musste man das Holtz behandeln, bevor es geschleift wurde und Lack drauf kam, sonst hätten wir die Option “Käferle und Viecherle” auch noch gehabt.

Dann kamen 3 starke Glühbirnen und ich kann in meinem Nähzimmer, dass dann so hell wie Schloss Versailles leuchtet, froh und munter auch an späten Stunden oder bei schlechtem Wetter arbeiten.

5. Old Beauties

2022 schlichen sich 2 alte Damen ins Nähzimmer. “Anna”, die Singer- Nähmaschine meiner Urgrossmutter. Sie läuft wie am SchnĂĽrrchen, obwohl sie ĂĽber 100 Jahre alt ist, da meine Grossmutter bis letztes Jahr immer noch damit genäht hat. Dann schenkte sie mir “Anna” zum 40. Geburtstag.

Kurz danach kam “Erika” dazu, eine alte Maschine aus den 1950ern, von Minerva. Ich bekam sie von meinem lieben Kollegen Eric geschenkt. Mein Mann half mir viel , damit sie wieder einsatzbereit ist.

6. Etappe: ein schönes Regal für meine riesige Strickmaschine

Dieses Jahr hat mir mein Mann dieses schöne Regal gemacht. Er hat Schneiderderscheren als Deko eingeschnitz. Meine Strickmaschine lag auf dem Boden rum, hinter einem Möbelstück, weil sie so gross ist, dass man sie nirgendwo verstauen kann. Irgenwann hätte ich sie fast vergessen. Aus den Augen aus dem Sinn. Nun hat sie ihren PLatz.

Damit man nicht gleich den unschönen Karton sieht, der aber nötig ist, damit nichts verstaubt, habe ich ein Häkeldeckchen von meiner Mutter draufgelegt. In dieser Ambiente, passt es einfach dazu.

7. Klapptisch und Co.

Ich versuche, regelmässig meine Sachen auszusortieren, bzw. auszumisten. Als wir uns 2019 für ein möglichst müllfreies Leben entschieden, kam auch etwas mehr Platz. Wir kauften keine Duschgels (wir benutzen feste Seife) und im Bad äderte sich so manches, so dass das kleine Plastikmöbelchen leer wurde. Ist zwar hässlich, aber leistet seinen Dienst, bis dass der Schrank mal fertig wird.

Ich habe auch den alten Klapptisch aus Holz, auf dem ich einst meine Hausaufgaben machte, von meiner Omi bekommen. Da hat Ikea mit dem Norden Klapptisch nix erfunden 🙂

Hier ist der Klapptisch aufgeräumt und steht platzsparend in einer Ecke. Ansonsten dient er als Tischerweiterung, als zusätzlicher Arbeitstisch für einen von uns 3, der auf dem Sofa sitzt oder als Stelltisch für Tee und Kaffee.

8. Ăśberblick und Stimmung

Dieses Zimmer ist etwas anders als der Rest unseres Zuhause. Es ist, als ob hier die Zeit stehen geblieben wäre und ein Hauch von “damals und frĂĽher” zu spĂĽren ist. Eine Zeit, in der man noch echte massive Holzmöbel zu schätzen wusste und in der man auch das eine oder andere MöbelstĂĽck oder wertvolle DekostĂĽck weiter gab.

Hier gibt es eine gewollte Vintage Stimmung, mit Möbelstücken oder Gegenständen, die zur Familiengeschichte gehören oder mit Liebe gemacht worden sind.

Die Bilder meiner Tochter, meiner Schüler, der Kinderschar aus Familien- und Freundeskreis, sowie liebevolle Kärtchen werden hier aufgehängt. Und wenn das Herz mal schwer ist, weil etwas schief geht, dann bringt der Blick darauf Freude und Trost.

alte FamilienstĂĽcke

9. Schön und gut. Und wie geht es weiter?

Eines Tages wird mein Schrank fertig sein. Bis dahin horte ich meinen Stoff in den Orangenkisten aber auch in einer Kommode im Wohnzimmer und Stickzeug, Wolle, Filz im Arbeitszimmer. Das ist ein anderes Problem. … Aber bald habe ich etwas tolles mitzuteilen. Noch etwas abwarten und ich bin bald zurĂĽck… mit einer Ăśberraschung und einer Challenge fĂĽr euch!

multicoloured confetti and paper crowns on navy blue background
Photo by Daniel Enamorado on Pexels.com

Bis bald!

FĂĽrs Bingo: “drinnen”

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